Archiv der Kategorie: Gedichte, Seegarn, Kapitänin

Seegarn

Ich lass es leuchten.
Jetzt im Februar, im Schnee: dass ich Seegarn spinnen will.
Ich finde kein Kapitäninnengedicht.
Aber fügsame Gedichte, notwendige Gedichte, FAQ-Lyrik, Annette von Droste-Hülsoff-Gedichte, Gedichte von neuen vielversprechenden aufstrebenden Jungautoren, Gedichte der Jäger, Gedichte der Gejagten, Okapigedichte, nasse dicke Strunken von abgeschnittenem Brokkoli, Heldengesänge, Irrenhauspoesie und Klapsenquartette, die voller Hoffnung, die voller Zynismus, die die selbst Fettwänste bedichten können, die zentriert gedruckten und die metergroßen, soviel Müll, soviel Versuch, soviel Wucht und Sinnlichkeit, soviel Verblüffendes (während die Büffel aus dem Off – man hört nur ihr sich verdichtendes Getrampel – plötzlich durchs Bild schießen), soviele Tiere, soviel, was einen richtig rührt, soviel Schönes, auch Versautes, die Gewaltigen, die Verkopften,  alles muss erstmal drin ankommen, aber es ist famos, wenn kleine Seepferdchen Schneerennen veranstalten und diese Rumspinnerei und wie eben mal alle an mir vorbeihetzen wie gestresste Karussellpferdchen.
Ich möcht in diesem Netz gern von mir selbst gefangen werden. Ich glänze, zapple, werf mich zurück ins Meer, aber ich hatte mich.

Seemannsgarn